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Sweden Rock Festival 2009

sweden_rock

Am 3. Juni war es endlich wieder soweit: Die hohen Götter Asgards öffneten die Tore von Walhalla zur Unterhaltung der Bewohner von Midgard. Nur Thor versuchte, die Stimmung etwas zu drücken, indem er Wind, Regen und Kälte über die Ebenen schickte. Das erstmal vorab …

Also wie gesagt, vom 03. bis 06. Juni 2009 fand das 18. Sweden-Rock-Festival in Sölvesborg / Norje statt, und da das Interesse immer größer wird, ging es zum dritten Mal über 4 Tage. In dieser Zeit feierten ca. 35.200 Wikinger, Germanen und anderes streitbares Volk ein absolut unvergessliches Fest der besten Minnesänger und Spielmannsgruppen auf der Welt.

Mal ehrlich Leute, auch wenn Ihr das Gefühl habt, dass es übertrieben klingt, Ihr müsst es selber mal erlebt haben! Alleine das Billing war absolut großartig. Damit Ihr wisst, was ich meine, hier mal eben die 4 Headliner:

  1. Uriah Heep
  2. Twisted Sister
  3. In Flames
  4. Heaven & Hell

Das ist schon mal ’ne Riege, die von der Qualität ihresgleichen sucht. Gut, fangen wir hier mal mit den allgemeinen Aspekten an: Da in den letzten Jahren ja ein allgemeines Grillverbot herrschte, wurde dieses Jahr von unserer Seite darauf verzichtet, den Grill und das notwendige Zubehör einzupacken. Was natürlich zum einen die Gepäcksituation im KFZ um einiges erleichterte und zum anderen dafür gesorgt hat, dass man neben den Dosenravioli sein Ziel auf die angebotenen Leckerbissen richten konnte.

Diese wären unter anderem die „einfachen“ Burger in den Varianten von 200 – 600g oder das allseits beliebte Wildschwein-Gyros im Brötchen und der sagenumwobene „gewokte Elch“. Dies sind die einheimischen Angebote, aber es gab auch was anderes, wie z. B. den/die/das „Langos“, eine ungarische Spezialität. Es ist eine Art Backteig-Fladen mit Sauerrahm, der dann mit Krabben und Kaviar belegt wurde – klingt komisch, ist aber echt lecker. Dies war dann so der Hauptbestandteil der „kaubaren Nahrung“. Kommen wir mal zur flüssigen Angelegenheit. Die Redaktion hatte sich im Vorfeld, in Sachen Bier, auf das berühmt-berüchtigte Spendrup’s eingestellt, aber dieses Jahr gab es „Sofiero“, ein interessantes Gebräu mit angenehmen 5,2 Umdrehungen, in der 500ml Patrone. Lecker!!!

Ach ja, ganz wichtig zu erwähnen ist noch, dass sowohl die Getränke und Essenspreise im Vergleich zum Vorjahr gleich geblieben sind: Bier 49 Kronen -> 4,90 Euro. Da sollten sich andere Veranstalter mal ein Beispiel dran nehmen.

Kommen wir mal kurz zum Punkt der Hygiene, ganz wichtig beim Campen. Also die Dixie-Reinigung, sowohl auf dem Gelände als auch auf den Zeltplätzen war mit durchschnittlich 3x täglich absolut ausreichend. Zusätzlich gab es auf dem Gelände noch einen Platz, an dem es richtige Wasserklosets gab. OK, hier musste man zwar etwas länger warten, aber für die Empfindlicheren unter uns oder die, die beim Thailänder extra scharf gegessen haben, war dieser Luxus absolut fantastisch. Das Leben hätte echt nicht angenehmer sein können, aber was ist? Thor brachte Regen, Wind und Kälte. Aus den Erfahrungen der Vorjahre war ein Großteil der Besucher eher auf Sommer eingestellt. Dadurch traf ihn der nächtliche Kälteeinbruch (ca. 1°C) doch etwas unvorbereitet. Und die Camper, die Ihren Pavillon nur leicht gesichert hatten, trafen dann doch die Entscheidung, ihn am KFZ fest zu binden, und möglicherweise doch die großen Heringe zu nehmen (war kein Problem, der Boden war ja aufgeweicht). Aber scheiß aufs Wetter, man ist ja ..nen harter Kämpfer.

Nun aber zum Wichtigen: Die Musik.
Die Redaktion hat es wieder mal geschafft, sich ca. 21 Bands anzusehen. Ich sage extra ca., weil der Autor sich durch gesteigerten Alkoholgenuss leider, leider, leider nicht mehr wirklich an „In Flames“ erinnern kann. Die Jungs werden dann im Wacken – Bericht etwas näher betrachtet. Also Highlights: Das kürzeste Highlight war am Samstag ( schwedischer Nationalfeiertag ), als Sabaton mittags gegen 13.15 die Ehre hatten, die Nationalhymne zu rocken und dann noch genau einen Song zum Besten gaben. Bei diesem Ereignis war meiner Meinung nach das gesamte Festival anwesend, ey ich hatte Gänsehaut, als min. 12000 Leute (mehr Kapazität hatte die Bühne nicht) mitsangen. Ach ja, da können wir an dieser Stelle mal … ’nen kurzen Bühnenexkurs machen.

Also, es gab 4 Bühnen und 1 Zelt, die da wären:
1. Festival Stage 35000
2. Rock Stage 25000
3. Sweden Stage 12000
4. Gibson Stage 2000 (Zelt)
5. Zeppelin Stage 8000

Ein absolutes Highlight war, wieder einmal, Volbeat. Die Jungs um Michael Poulsen haben mit Krachern wie Sad Mans Tongue, Gardens Tale…(ich denke mal, Ihr kennt sie) das Festival so dermaßen gerockt, dass später diskutiert wurde, wann sie denn endlich Headliner werden, vielleicht mit dem kurzfristig angedeuteten 4. Studioalbum. Etwas Schöneres aus dem härteren Bereich waren Amon Amarth, eine absolute Liveband (ich mochte sie erst, nachdem ich sie auf der Bühne gesehen habe), die ihr neues Album (Twilight of the Thundergod) und alte Hits gefeiert haben. Die Auswahl ging von Guardians of Asgard bis Pursuit of Vikings. Beim Headbangen floss der Schweiß in Strömen, aber kein Blut. Aber es gab natürlich auch ruhigere Töne, und zwar von Journey, die eine Show lieferten, die in Sachen Sound, Liederauswahl und Stimmung absolut jeden (Rocker, Mettler, Popper und Punk) mit Gänsehaut und entspanntem Grinsen zurück ließen. Was gab es noch Tolles??? Marillion (nicht ganz der Fall des Autors, aber durchaus sehenswert). Dann war natürlich auch noch Europe dabei, was soll man anderes sagen, als dass der „Final Countdown“ niemals enden wird. Man darf aber auch nicht die Altrocker ZZTop vergessen, deren Bühnenshow zwar nicht sehr ereignisreich ist, aber aufgrund der absoluten Coolness der beiden Bärte einfach nur Spaß macht. Heaven & Hell brachten einen echt grandiosen Abschluss des Festivals. Dass die Gitarre zwar erst zur Zugabe zu hören war, blenden wir einfach mal aus. Sie haben mit neuen Songs wie z. B. Bible Black, The Fear und alten Krachern Heaven & Hell und ihrer Ein-Song-Zugabe Neon Knights sowohl alte als auch neue Fans glücklich gemacht.

An dieser Stelle muss man leider sagen, dass es natürlich noch so viel mehr über viele, viele andere Bands zu erzählen gäbe. Aber es ist ja nur ein Bericht und kein Livemitschnitt. Vielleicht hilft es aber auch mal, den Einen oder Anderen davon zu überzeugen, den anderen überteuerten und überfüllten Festivals mal den Rücken zu kehren und den Blick zum Sweden Rock zu wenden.

Abschließend gibt es noch einen Dank der Redaktion an die Verantwortlichen für ein hervorragendes Management und einen super strukturierten Ablauf und eine Top Organisation. Werdet nicht größer und bleibt so gut, wie Ihr seid.

Natürlich geht auch noch ein Dank an unsere Campgemeinschaft zwischen Osnabrück und Hamburg. Jungs, mit Euch gehen wir überall zelten! Und wir sehen uns beim WOA.

Also bis dann: Fill Your Head with Rock

Hardrockhälsningar

– Eure Hard –