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Rock am Ring 2011

Der Ring feiert die größte Verlobungsfeier der Welt!

Auch dieses Jahr ruft der Rockolymp und knapp 85.000 Rocker folgen ihm. Genau genommen sind es dieses Jahr 84.100 – knapp 2.000 Karten vor einem Sold Out und somit wieder eine tolle Bilanz! Mit Kings Of Leon, Coldplay und System Of A Down bietet Rock am Ring 2011 ein Headliner Dreigespann der Superlative. Auch das Mittelfeld ist mit Bands wie Volbeat, Mando Diao, In Flames, Hurts, Beatsteaks, Avenged Sevenfold und Alter Bridge erstklassig besetzt.

Ein Grund mehr, um für die hard-radioshow live vor Ort zu sein!

Donnerstag – 02.Juni

Es ist soweit! Wir machen uns auf zu Deutschlands populärstem Festival! 3 Stunden Fahrt, 1,5 Stunden Schlepperei sowie Aufbau, 30 Minuten Grillen und den Rest des Abends die Gegend erkunden. Denn oberste Priorität: Festivalfeeling gibt’s nur auf den richtigen Campingplätzen!

Eine Party mit Generatoren, Musik und Kühlschränken jagt die Andere, ein geniales Bild und Spaß dazu! Überall auf den Wegen wird Flunkieball gespielt oder eine Gruppe mit wenig bekleideten Ringrockern sucht Leute die sich im Trichtersaufen messen wollen! Das rockt!

Freitag – 03. Juni

Nachdem wir geschlagene zwei Stunden auf die Öffnung des Presseeingangs gewartet haben, ist es endlich soweit und wir können das Media Center betreten. Schnell die ersten Bilder bei www.facebook.de/hardradioshow hochladen sowie einige Zeilen in unseren Blog tickern und dann fix zu The Gaslight Anthem und Social Distortion! Absolut genialer Einstieg in das Festivalwochenende! Schöner Rock der bei bestem Wetter über den Ring peitscht. Angefangen mit Orphans liefern die US amerikansichen Rocker von The Gaslight Anthem auf der Centerstage eine grandiose Show. Vor der Stage ist der Bereich schon richtig gut gefüllt und alle gehen zu Songs wie Wherefore Art Thou, Elvis? , Bring it On, The 59 Sound und natürlich The Backseat ab.

Im Anschluss geben sich dann die Kult-Rock’n Roller von Social Distortion die Ehre und begeistern etliche Festivalbesucher, einschließlich meiner Wenigkeit. Ein wirklich schönes Highlight die Band um Mike Ness live erleben und genießen zu dürfen. Songs wie So Far Away, Mommys Little Monster, 6 More Miles, California und Johnny Cashs Überhit Ring On Fire lassen alle Herzen höher Schlagen! Zumindest mein Herz, denn viele der Anwesenden dürfte Social Distortion kein Begriff sein, was auf das wesentlich niedrigere Durchschnittsalter in diesem Jahr zurück zu führen ist.

Eine Traum Kombination diese coolen Rock- Sounds zu einer hoch stehenden Sonne im Hintergrund zu hören. Um 21.30 Uhr ist es dann für den ersten Co Headliner, Mando Diao soweit. Auf den ersten Blick schaut die Bühnenkulisse nach ihrem Unplugged Set aus – ein Trugschluss! Die Schweden rocken was das Zeug hält und machen derbe Laune! Das sieht das Publikum auch so und tanzt zu all ihren Hits wie den Opener God Knows, Down In The Past, Gloria und Long Before Rock’n Roll. Krönender Abschluss ist natürlich ihr erster richtig großer Charthit Dance With Somebody. Das macht Spaß! Der Ring ist wach und das Festival nimmt Fahrt auf! Schade zwar, dass zeitgleich Wolfmother auf der Alternastage spielen, diese hätten sich sehr gut zwischen Social Distortion und Mando Diaoeinreihen können. Aber das Leben ist halt doch kein Ponnyhof?!

Weiter geht’s mit dem ersten Headliner des Wochenendes. Kings Of Leon! In den Beneluxstaaten gefeiert wie nirgendwo anders, gab es im Vorfeld in diversen Foren endlos Diskussionen über die Headliner- Tauglichkeit der amerikanischen Familienrockband. Wer allerdings das Haus Lieberberg kennt, weiß, dass hier immer wieder Überraschungen an der Tagesordnung stehen (siehe 4. Festivaltag von 2010). Leider kommen KoL um 23.30 Uhr nur müßig in die Gänge, bieten aber technisch & musikalisch eine hohe Qualität. Man merkt fast keinen Unterschied zu den CD’s der Band, was richtig Laune beim Zuhören macht! Andererseits würde die Band sich vielleicht einen Gefallen tun, hier und da eine Live Variation in die Songs einzubringen. Auch gibt es kaum Interaktivitäten oder Kommunikation zwischen dem Publikum und einen der Followill Brüder. So kommt es, dass der Ring erst zum Schluss des Sets aufwacht, als die Band ihre Kracher Use Somebody und Sex On Fire spielen. Natürlich fehlen Hits wie Crawl, Notion, Radioactive oder Pyro nicht im Set! Alles in Allem ist diese Band berechtigt Headliner und auch in dieser Größenordnung anzusiedeln, auch wenn es eher eine untypische Rock am Ring Band ist.

Um 01.00 geht’s dann schnell zur Alternastage, die in diesem Jahr nicht mehr von Suzuki gesponsort wird, sondern von o2. Generell hat sich einiges in der Sponsorenlandschaft getan. Neue Hauptsponsoren sind seit diesem Jahr SEAT, o2 und der SWR sowie Warsteiner.

Bei der Alternastage angekommen warten wir auf feinste Elektro Beats und eine sensationelle Lichtshow! Die Rede ist von DEADMAU5, einem kanadischen DJ für progressive House Musik!

Eine richtig Willkommene Abwechslung zu den vielen eindrucksvollen Gitarrensounds die man den Tag über gesammelt hat! Zudem ist es recht lustig anzuschauen wie die Mickey Maus Ohren von Deadmau5 leuchten und sich zum Beat mitbewegen. Unfassbar wie gut jedes Jahr Elektro Acts bei Rock am Ring angenommen werden. Es scheint gar so, als stecke in jedem Rocker ein kleines Stück Raver =) und so kommen knapp 40.000 Menschen zur späten Stunde um Deadmau5 zu sehen.

Das soll es vom Festivalgelände dann auch für den ersten Tag gewesen sein und wir ziehen uns auf unseren Campingplatz zurück, wo ich noch zum Leid der Anderen die kompletten Lagerfeuer Hits Vol.1 auf meiner Klampfe zum Besten geben!

Samstag – 04. Juni

Halleluja war die Nacht kurz. Das warme Wetter treibt uns schon früh aus dem stickigen Zelt und zur nächst gelegenen Dusche. Der Tag beginnt also warm, hoffentlich bleibt das auch so!

Das Campen ist insgesamt eine wirklich Runde Sache! Nebenan zeltet der Kollege von der Neuen Osnabrücker Zeitung und etwas weiter entfernt Zeltnachbarn aus Bielefeld! Die Norddeutsche Fraktion ist also zahlreich und gut vertreten. Erste Band des Tages sind für uns The Naked and The Famous, bekannt als Werbejingle eines bekannten Musiksenders. Weil wir dieses Jahr live und zeitnah auf unserem Blog berichten, machen wir uns aber etwas früher auf zum Media Center, um die ersten Bilder abzuliefern! Eine richtige Entscheidung wie sich im Nachhinein herausstellt! Auf der Centerstage spielt als Opener für den Samstag Morning Parade, eine bis dato für mich unbekannte Band! Was ein Epic Fail! Geiler Rock der da den Weg in mein Gehör findet! Angefangen mit Under The Stars eröffnen die fünf Jungs aus Essex ihre Show! Ein brandheißer Tipp für alle die auf der Suche nach etwas Neuem sind! Hörenswert sind Under The Stars, Headlights und A & E.

Jetzt aber dann The Naked And the Famous! Es ist gerade mal kurz vor vier und trotzdem lassen sich schon recht viele vor der 60m breiten und 18m hohen Centerstage sehen! Musikalisch ist das Ganze ganz nett, mehr aber nicht. Dies nutzen wir und werfen am Campingplatz noch mal den Grill an bevor es dann zu Hurts geht.

Generell wurden wir im Vorfeld ziemlich verschmäht, als wir erzählt haben, dass Hurts auf unserer Tagesplanung stehen. Pustekuchen, denn wir sollten Recht behalten! Genialer New Wave oder auch Synthie Pop der von Beginn an ziemlich viele Ringrocker überzeugt. Der Opening Song Silver Lining von ihrer aktuellen Platte ist auch gleichzeitg Opener ihres Ring-Sets. Gleich als zweiten Song geben die schnieke angezogenen Jungs ihre Debüt Single Wonderful Life zum Besten! Schön zu sehen und zu hören, dass alle Anwesenden auch hier Textsicher sind. An dieser Stelle muss erwähnt werden, das Hurts auch eine grandiose Bühnenshow bieten. Tolle Kulisse und super Tänzerinnen – hat da etwa Lena Meyer Landruth etwa abgekupfert? Während die britische Rockband The Kooks ihren Smashhit Doy You Wanna spielen, pilgern, besser gesagt tanzen wir quer durch die Meute, um In Flames zu sehen – ja, sehen ist hier das richtige Stichwort, denn vom Sound bekommen wir hinten rein gar nichts mit. Sehr sehr schade, denn viele Besucher bewegt das zum Umkehren zur Centerstage. Weiter vorne geht’s dann aber vom Sound und die Show ist einfach genial. Adrenalin geladen und mit sehr viel Spaß animieren In Flames die Fans immer und immer wieder – so auch einen Rollstuhlfahrer der doch glatt Stagediving ausprobiert! Die Setlist ist von bärenstarken Songs, wie Trigger, Only For The Weak, The Mirror’s Truth, Leeches und Take This Life gespikt! Das ist purer Metal! BÄM!

Um die Söhne Mannheims zu umgehen, gönnen wir uns einen Abstecher zur Clubstage – eine richtige Entscheidung, denn unsere Freunde aus Karl Marx Stadt, Kraftklub, rocken das Haus! Herrlich einfach und endlos motiviert macht die Bande mit ihren Fans Party und lässt sich richtig schön abfeiern, getreu dem Motto „ Ich scheiß in die Disko“.

Der einsetzende Regen macht uns dann darauf aufmerksam, dass es Zeit wird zur Centerstage zurück zu kehren, denn die erste Überband des Festivals kündigt sich an. Coldplay! Die britische Rockband um Frontmann Chris Martin gibt sich zum ersten Mal bei Rock am Ring die Ehre! Die Bühne ist bekannt bunt und ohne großen Schnickschnack aufgebaut. Lediglich Chris’ buntes Graffiti Klavier sticht in der Mitte der Bühne etwas hervor. Absolut selbstbewusst kommen die vier Männer auf die Bühne und spielen gleich zu Anfang einen neuen unbekannten Song – Hurts Like Heaven! Großes Kino sich so etwas zu trauen! Auch der andere neue Song Major Minus ist super Eingängig und knüpft etwas an die Vorgänger Platte Viva La Vida Ära an. Insgesamt ist der Sound gewohnt gut. Musikalisch eine geniale Leistung und unterhaltsam zugleich. Chris Martin lässt es sich nicht nehmen und gibt spontan ein Ständchen zum Dauerregen: I’m singing in the Rain… und alle 85.000 Zuschauer singen mit! Genial! Um die Crowd völlig in ihren Bann zu ziehen, wird neben Schmetterlingskonfetti und bunten Riesenbällen ein imposantes Feuerwerk geboten, das jedem ein Lächeln ins Gesicht zaubert.

Dennoch spaltet der anstrengende Regen die Masse in zwei Hälften. Der einen Hälfte passt der Regen gar nicht und sie macht sich aus dem Staub. Die andere Hälfte findet das klamm nasse Wetter genau richtig für Coldplay! Zum Glück sieht das die Mehrheit der Zuschauer so! Tolles Highlight meiner gesamten Ring History und wie Marek Lieberberg auf der Pressekonferenz verlauten lies, zählt auch Coldplay selber den Rock am Ring Auftritt zu ihren Top 3 Auftritten überhaupt!!! Davon ein Teil gewesen zu sein hört man doch gerne!

Auf dem Rückweg setzt dann das Gewitter richtig ein. Leider geht dabei dann KoRn für mich drauf, da es mir zu heikel wird bei dem krassen Unwetter! Ab ins Zelt und trocken werden lautet die Devise!

Sonntag – 05. Juni

Der letzte Festivaltag bricht an und wie kann es in der Eifel auch anders sein, scheint die Sonne wieder! Ein Segen, so hat man genügend Zeit all seine Klamotten, Schuhe und andere Gegenstände trockenen zu lassen und sich ebenfalls noch mal einen Sonnenbrand zu holen.

Wir ändern spontan unseren Plan und bauen mittags schon ab, um nach dem letzten Act Richtung Heimat zu fahren. Wir mobilisieren also ein letztes Mal all unsere Kräfte und machen uns auf den Weg zur Centerstage, wo um 15 Uhr Mastodon spielen. In gewohnter Manier spielen die fünf Metaler aus Atlanta die Masse schwindelig und zum ersten Mal am gesamten Wochenende hört die Centerstage richtig fette Bässe und Gitarren mit ordentlich Distorion! Genau so soll es sein, genau das mach Rock am Ring aus.

Millencolin nutzen wir um noch mal unseren hard-radioshow Blog zu füttern, bekommen aber trotzdem ihre Show mit. Mehr gibt es hierzu aber auch schon nicht zu sagen. Im Anschluss blutet mein Herz, denn genau zu einem meiner persönlichen Highlights, Avenged Sevenfold, ist die Pressekonferenz angesetzt.

Ganz klar, dass die PK vorgeht, denn wann hat man die Chance alle Verantwortlichen zum Statement zu bitten. Neben Daten, Fakten und Zahlen ist erwähnenswert, dass es im Vergleich zu den Vorjahren einen höheren weiblichen Anteil am Publikum gab. (Vermutlich ist dies auf das Line Up zurück zu führen) Laut Polizeidirektor Bertrams liegt die Zahl von Taschendieben unter der des Vorjahres und es gab ca. 6.000 DAK Versorgungen, hauptsächlich wegen Sonnenbrandes. Lediglich der tödliche Unfall an der B 258 in der Nacht von Donnerstag auf Freitag wirft einen bitteren Schatten auf das Festival.

Neben den Neuerungen, Mischtürme wurden verkleinert und Essenstände sind an die Seiten gerückt, ist man stolz darauf, dass der SWR neuer Partner von Rock am Ring ist. Mehr als drei Millionen Musikfans haben am Wochenende die EinsPlus-Live-Übertragungen von „Rock am Ring“ im Fernsehen und als Live-Stream eingeschaltet. Allein die täglich über neunstündige Live-Festivalberichterstattung in EinsPlus wurde von insgesamt 1,63 Millionen Menschen eingeschaltet. Das entspricht einer Steigerung von über 40 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

„Die Resonanz auf unsere multimediale Live-Berichterstattung ist überwältigend“, erklärt SWR-Projektleiter Thomas Jung. „Im Vergleich zum Vorjahr haben unsere Nutzerzahlen erheblich zugelegt. Damit haben wir Deutschlands größtes Rockfestival zu einem der größten Musik-Multimedia-Ereignisse in Deutschland gemacht!“ Festivalchef Marek Lieberberg ergänzt: „Das war fantastisch, was der SWR hier geleistet hat. In 26 Jahren ‚Rock am Ring‘ hatten wir noch nie einen so umfassenden medialen Aufschlag. Noch nie konnten wir so viele Musikfans erreichen. Dafür sind wir sehr dankbar.“

Die Verantwortlichen haben ebenfalls den Eindruck, dass die Neuregelung des Einlassbereichs (Ampel System) akzeptiert werde. Zur Überraschung aller Anwesenden wird dann der erste Headliner für 2012 bekannt gegeben und da Rock am Ring laut eigener Aussage ihr Wohnzimmer ist, tauchen auch gleich alle fünf Musiker zur Pressekonferenz auf. Die Toten Hosen headlinen Rock am Ring 2012!

So nun aber schnell den Laptop weg und raus zu Avenged Sevenfold. 2006 das letzte Mal am Ring gesehen und seitdem von vielen Fans zurückgewünscht, werden die fünf Metaler aus Huntington Beach, Kalifornien herzlich willkommen geheißen. Den Anfang machen Mr. Shadow & Co mit dem self titeld Track ihres aktuellen Albums Nightmare, gefolgt von Critical Acclaim. Die Metal Hymne Welcome To The Family heizt den Kessel richtig an. Absolutes Highlight ist Buried Alive, geschrieben für den im Dezember 2010 verstorbenen Schlagzeuger The Rev. Das geht unter die Haut! An dieser Stelle muss erwähnt werden, dass die Auftritte beim Zwillingsfestival die ersten mit dem neuen Drummer Arin Ilejay in Deutschland sind. Gelungener Einstieg! Prost! Natürlich darf A7X Power Metal Hymne Bad Countrynicht fehlen. Hach, was tut das gut endlich harmonische Gitarrenriffs und Metalbeats von Synester Gates & Zacky Vengeance auf die Ohren zu bekommen! Die Jungs haben es raus die Gitarre richtig schön zu quälen!

Im Anschluss um ca. 8.20 Uhr wird’s wirklich stressig, denn wir müssen schnell zur Alternastage um Myles Kenndy und Alter Bridge zu sehen. Myles durfte den Ring schon 2010 mit Slash beschallen, deshalb wusste ich was für eine super Qualität mich erwartet. Leider ist der Slot eher suboptimal, da diese Band perfekt vor Volbeat gepasst hätte und noch etliche Songs in ihre Setlist gehört hätten.

Die Alternastage war leider nur bis zum ersten Wellenbrecher gefüllt, was der Stimmung aber keinen Abbruch tat. Neben dem ersten Song Slip To The Void, welcher auch Opener ihres aktuellen Albums AB III ist, Rise Today und Isolation, ist das „Myles Kenndy vs. Mark Tremonti Gitarrenbattle“ ein verdammt geiles Highlight des Festivals. Sowas hätte auf die Centerstage gehört. Zwei Gitarristen schicken Abwechselnd ein Gitarrensolo nach dem Anderen über den Ring. Eine gigantische Gitarrenschlacht! Das ist Rock!

Im Anschluss geht’s zurück zur Center, wo die dänische Rockabilly Band Volbeat zum dritten Mal in Folge am Ring spielt. Immer wieder geil diese äußerst sympatische Band live zu erleben. Die neuen Songs, Heaven nor Hell, the Mirror and the Ripper, A Worrier’s Call, und Fallen reihen sich bestens in die bestehende Setlist rund um the Human Instrument, Guitar Gangsters & Cadillac Blood, Hallelujah Goat, und Sad Man’s Tongue (Homage an Johnny Cash) ein. Ein wirklich toller Sonntag, der dem Namen Rock am Ring alle Ehre macht.

Um 20.35 erleben dann gefühlt alle 85.000 Zuschauer das beste Konzert des Festivlas. Eine absolut erstklassige Leistung die die Beatsteaks abliefern! Unfassbar wie der gesamte Ring bebt und mitmacht. Zum ersten Mal am Wochenende erlebt der gesamte Ring was ein lautstarkes Publikum und Gänsehautfeeling bedeutet. WOW! Die Band gibt ihr Bestes, steigt mit Summer ein und heizt das Ganze gleich mit ihrem Klassiker und Durchbruch-Hit Hand In Hand an. Der Ring rastet aus! Geschlagene zwei Tage musste man auf diese Stimmung warten. Und das Warten hat sich gelohnt! Milk & Honey, Monster, Cut Off The Top, Jane Became Insane, Automatic, Atomic Love, Hello Joe. Ein Hit jagt den Anderen. Höhepunkt ist natürlich letzter Song, Let Me In, bei dem Frontman Arnim alle inklusive der „Scheiß Tribüne“ zum hin hocken auffordert. Natürlich ist sich der Unterer Rang der Tribüne zum Teil zu Schade zum mitmachen, was einer auch gleich zu spüren bekommt: „ Ein Arschloch ist immer dabei“ Absolut erwähnenwert ist Frontman Arnim! Was ein Kerl. Er tanzt, singt, und verbreitet mit seinem Charm automatisch vom ersten Moment an gute Laune, die wie ein Virus im Sekundentakt jeden Zuschauer ansteckt und in seinen Bann zieht.

So kommt es auch das Arnim dem Ring eine entscheidende und bedeutsame Frage stellt, die viele in ihrem Leben wohl nicht über die Lippen bekommen: „Wollt ihr die Beatsteaks heiraten?“

So ist es vollbracht als ohne zu zögern tausende von Menschen ein lautstarkes “JAAA“ zurück brüllen! Also noch mal offiziell und quasi amtlich: Rock am Ring und die Beatsteaks sind verlobt!

Keine Frage was sich hier hinter versteckt und abzeichnet. Die Beatsteaks klettern stetig den Rockolymp hoch und sind ein definitiver Kandidat auf eine zukünftige Headlinerposition. Vielleicht nicht 2012, aber ihre Zeit wird kommen! Rock am Ring wird Heiraten! Noch ein letztes Mal durchschnaufen und den Flitzebogen spannen! Eine der meist erwarteten Reunions der Welt wird auch am Ring halt machen.

System Of A Down, eine der wichtigsten New Metal bzw. Alternativ Metal Bands der Welt hat den Weg zurück gefunden und macht etliche Fans glücklich. Um 22.30 Uhr ist es soweit! Ein riesiger weißer Vorhang auf dem der Bandname zu lesen ist heizt die Spannung auf. Und dann! Erster Akkord, erste Zeile…“They’re trying to build a prison“ Gänsehaut pur! Vorallem, als die gesammte Masse ”I buy my crack, my smack, my bitch, Right here in Hollywood” mitsingt! Darauf haben alle gewartet. System Of A Down sind zurück! Ein Kultsong nach dem anderen: Soldier Side – Intro, B.Y.O.B. , I-E-A-I-A-I-O, Needles, Deer Dance, Radio/Video, Hypnotize, Question! , Suggestions, Psycho, Chop Suey! , Lonely Day, Bounce, Kill Rock ’n Roll, Lost in Hollywood, Forest, Science, Darts, Aerials, Tentative, Cigaro und natürlich Toxicity!

Auffällig wie gut der Sound ist! Und besonders auffällig wie gut Serj Tankian singt! Besser denn je! So macht Rock am Ring Spaß! Auch Gitarrist Daron zeigt sich von seiner besten Seite und macht weniger Fehler an der Gitarre als noch vor der Trennung. Dies war nämlich Zeitweise wirklich grausam – aber nichts mehr davon zu spüren und die vier armenischen Männer scheinen auch nichts verlernt zu haben! Nach 2010 wieder ein Headliner am Sonntag der Rock am Ring allen unvergesslich macht! Das ganz Besondere i- Tüpfelchen in der Festivallandschaft, das wieder einmal zeigt, wieso Rock am Ring das populärste und größte deutsche Festival ist!

An dieser Stelle muss auch mal erwähnt werden, dass das RaR Sicherheitskonzept nicht um sonst 2010 gekürt wurde. Auch wurden neue Maßnahmen für Menschen mit Behinderungen ergriffen, so hatten diese viel mehr Platz auf der Tribüne und an der Alternastage gab es ein Podest für ca.50 Rollstuhlfahrer. Ein guter Schritt in die richtige Richtung! Im Vergleich mit anderen europäischen Festivals muss man Rock am Ring einfach zu einem der besten europäischen Festivals zählen, da organisatorisch und sicherheitstechnisch erstklassige Arbeit geleistet wird. Natürlich gibt es hier und da Anlass zu Diskussionen – aber das alles ist meckern und diskutieren auf hohem Niveau!

Danke für ein unvergessliches Festival und bis zum nächsten Jahr, wenn Campino wieder die Centerstage erklimmt, der Wettergott verrückt spielt, die Scheiß Tribüne zum Staatsfeind Nr.1 wird und 85.000 Zuschauer ein unvergessliches Wochenende in der Eifel erleben!

Bis zum nächsten Jahr & rock’n roll
tobi

Zahlen & Fakten 2011:

3 Groß Bühnen
• SEAT Centerstage: Gesamtbreite 60m, Höhe 18m
• O2 Alternastage: Gesamtbreite 50m, Höhe 18m
• Clubstage: Gesamtbreite 24m, Höhe 12m

Aufbau
• 4 Tage Aufbau
• Ca. 250 Tonnen Stahl
• 2 Spottürme je 18m hoch
• 6 Delaytürme für Ton

Ton & Licht & Video
• 6 km Kabel
• 500.000 Watt maximale Leistung für alle Bühnen
• 180 automatische Computerlampen
• 500.000 Watt Lichtleistung
• 2 Videoleinwände a 46 QM
• 2 Videotrucks mit je einer Großwand 60 QM

Material
• 10 km Zaun
• 500 Toiletten im Innenbereich
• 1000 Toiletten im Außenbereich ( Wassergespült & Dixi)
• 400 Duschen im Außenbereich
• 100 ha Zeltfläche
• 50 EHEC Desinfektionsspender

Quelle: Presseinformation MLK 05.Juni 2011