“Take me down to the paradise city, where the grass is green and the girls are pretty”
30 Jahre Rock am Ring! Anders gesagt, Rock ohne Ring. Denn zum Wiegenfest hat das Kultfestival der Lieberberg Konzertagentur ein neues Zuhause gefunden, unweit des Nürburgringes, am Flugplatz Mendig. Seit dem 5. Juni besser bekannt als Paradiese City!
Schön, wie alles in Vergessenheit gerät, sobald die ersten Töne aus den unzähligen Boxen an der Crater Stage (Ex-Alternastage) schallen. Vergessen, die etwas Andere, in Teilen chaotische Anreisesituation am Mittwoch, die kurzfristige Freistellung von zusätzlichen 30 ha Campingfläche, der nervige Schotter am Eingang, der das schön bequeme Sackkarre schieben unmöglich macht und die elendig weite Entfernung zwischen Parkplatz und Zelt. Das Glasverbot nicht zu vergessen, mit den bis zuletzt akribisch durchgeführten Taschenkontrollen. Alles neu halt! Und wie bei einem Umzug in die neue Wohnung, kommt es immer etwas anders als geplant. Aber am Ende klappt es dann ja doch irgendwie. Dann folgt das Einleben, was im Falle eines 3 Tage Festivals halt in den ersten Stunden durchlebt wird. Erfolgreich! Bier, Sonne und natürlich die Vorfreude, das „alte“ Traditionsfestival an neuer Spielstätte erkunden zu können hilft dabei enorm.
Camping
Es soll ja Menschen mit einem gewissen Hang zum Meckern geben. Notorische Nörgler quasi. Lassen wir diese mal außen vor, ergibt sich folgendes Bild. Viele Menschen + „alte Nürburgring-Camping-Gewohnheiten“ = Platzmangel! Halten wir mal fest: Rock am Ring war mit seiner Nordschleife und dem Müllenbach für exzessives und vor allem freiheitsgebendes Camping bekannt. Platz hat keine Rolle gespielt, genauso wenig wie Lautstärke und mitgebrachtes Inventar. Für 2015 hat man mit dem Rock’n Rolla (inklusive Stromanschluss) einen Bereich schaffen wollen, in dem diese Tradition weiter Bestand haben kann. Neben dem General & Green Camping wurde ebenfalls das VIP Camping, mit den Vorteilen von Strom, gratis wassergespülte Toiletten und Duschen sowie kurzen Laufwegen zu den Bühnen geschaffen. Angrenzend befindet sich das Premium Camp, Expirience Camping genannt. Neben den bekannten Vorteilen bietet dieser Bereich schon bereits aufgebaute Zelte/ Container inklusive Campingausstattung sowie die Möglichkeit, in den ersten Wellenbrecher über den „Ausgang“ zu gelangen – ohne Anstehen also. Für jeden der 90.000 Besucher also 5qm Campingfläche, je nach Portemonnaie Größe in einem der aufgeführten Bereiche. Und trotz bester Planung, ist die Fläche am Mittwoch schon bei ca. 50.000 Menschen am Limit, sodass man kurzfristig neue Flächen anmieten muss, um die restlichen Besucher unterzubekommen. Da hilft auch die beste Planung nicht, kennt man seine „Mieter“ nicht. Denn Ring Camper sind zum größten Teil „Krawallcamper“, d.h. wild, bunt, laut, groß und an Vorgaben, wird sich erst einmal nicht gehalten.
Insgesamt ist das Campingareal gut durchgedacht. Alleine, dass ein eigener Wasserkreislauf für Wasser und Abwasser gelegt werden musste, zeigt was für hohe Investitionen und Planungen angestellt wurden, um auf dem Wasserschutzgebiet des Flugplatzes die Genehmigung einfahren zu können. Beim Befüllen der Fläche aber sollte MLK noch einen genaueren Blick zu den Nachbarn Holland oder Belgien werfen. Dort gilt seit Jahren ebenfalls ein Glasverbot, es werden Taschenkontrollen durchgeführt und man gibt immer nur Stückweise Campingflächen frei. Ordner halten mit einer Schnurr immer nur so viel Fläche bereit, wie derzeit benötigt wird. In jedem Fall ist hier für 2016 noch Luft nach oben, allein der quälende Schotter, welcher bei Regen natürlich den erhofften Halt gebracht hätte, dürfte gegen Asphalt ausgetauscht werden.
Festivalarea
So eine Rennstrecke hat schon einen ganz besonderen Charme. Die Boxengasse, der Asphalt auf dem Geschichte geschrieben wurde, der vermeintliche Duft nach Gripp und Motoren. Schwer Vorstellbar, dass dies nun alles nicht mehr in Kontext mit Rock am Ring steht und trotzdem funktionieren soll. Denkste! Denn es eröffnen sich ganz neue Möglichkeiten, das Festival auf ein neues Niveau zu bringen. Größere Bühnen, kürzere Laufwege, viel mehr Fläche und vor allem eine deutlich entspanntere Atmosphäre. Die Möglichkeit sich bei strahlendem Sonnenschein eine Band aus der Ferne sitzend, gar liegend auf grünem Rasen anhören und sehen zu können, bringt Rock am Ring vom Feeling in eine andere Liga. Hat man mal keine Lust vor der Bühne zu stehen, bietet Biergarten, Shoppingmeile oder der neue Food Curt eine willkommene Abwechslung. Letzterer überzeugt vor allem durch seine sehr große und abwechslungsreiche Vielfalt. Döner, Pizza, Pommes, Bratwurst über Fleischspieß, Veggie Döner, Handbrot, Spanferkelbrötchen, Burrito, Smoothies und anderen Köstlichkeiten sind nur ein Bruchteil vom neuen Food Curt. Eine bis dato nie dagewesene Neuheit wurde ebenfalls gleich neu eingeführt. Wassergespülte Toiletten auf dem Festivalgelände. Durchgehend sauber und ohne Probleme! Stark!
Schreit es innerlich nach Nervenkitzel, ist auch hier für Abhilfe gesorgt. Angrenzend ans Festivalgelände, befindet sich nun ein Paradies für Kirmesfans. Autoscooter, Kettenkarussel, Commander und Riesenrad bieten eine tolle Auswahl um zwischendurch für Abwechslung zu sorgen. Darüber hinaus eröffnet das Riesenrad einen sensationellen Überblick in alle Richtungen. Festivalgelände sowie Campingground sind aus der Vogelperspektive einfach ein Hingucker! MLK hat sich um die Optik des Festivals gründlich Gedanken gemacht, was einem im Dunklen nochmals deutlich wird, wenn die Facetten der Partyzelte, Kirmes und Gehwege mit Lichterketten ausgeleuchtet werden. Das nostalgische Rennstreckenfeeling des Nürburgringes bleibt besonders. Der Flugplatz Mendig bzw. Rock am Ring steht dem aber in nichts nach! Daumen hoch! Absolut bezaubernd!
Bands
Mehr geht nicht, will ich meinen, was MLK zum 30 jährigen Jubiläum an Bands aufgefahren hat. Mitunter eine absolute Premiere für den Ring: Foo Fighters. Der oberste Wunsch aller ringrocker geht endlich in Erfüllung. Vier große Namen stehen für drei Tage in der oberste Reihe auf den Plakaten. Seltsam, die Rechnung geht normalerweise nicht auf, aber da Slipknot ein absoluter Wunschhead von MLK gewesen ist, stand man kurz vor dem Problem, zwei Headliner für einen Abend gebucht zu haben und samstags anderweitig besetzen zu müssen. Dieser Slot konnte aber ebenfalls hochkarätig mit The Prodigy besetzt werden.
Insgesamt ist das geschnürte Paket in diesem Jahr vielfältiger denn je. So steht die Volcano Stage (Ex- Centerstage) am Freitag ganz im Zeichen des Punks. Die Donots eröffnen das Festivals gleich mit einem Kracher: Vom von den Hosen, Flo von den Sportfreunden und natürlich Eike von den Donots trommeln bei Ich mach nicht mehr mit auf drei Drums gleichzeitig was das Zeug hält. Absolut legendäres Opening bei gefühlten 40°. Das ein oder andere Punkherz hat mit der Hitze mächtig zu kämpfen und hat noch einiges vor der Brust. Bad Religion, A Day To Remember, Broilers, Rise Against und zum Abschluss die Toten Hosen. Spätestens ab Rise Against scheint es so, als sei das ganze Ring Publikum vor der Volcano versammelt. Wahnsinns Bild. Ich erkundschafte in der Zwischenzeit mal das Alternatent wo mich ein musikalisch tolles Trio erwartet. Kadaver stimmen das noch recht kleine Publikum mit solidem Rock ein. Die Zuschauerzahl steigt rapide an, als Skindred die Bühne betreten. Gewohnt starke Show mit einem äußerst interaktivem Benji am Mikro, der natürlich wieder jeden bis auf den letzten Tropfen Schweiß mobilisiert. Spätestens beim Newport Helicopter zum Song Warning sind auch wirklich alle im Skindred Fieber. Daher ist es auch nur allzu verständlich, dass die meisten ringrocker nach Skindred die „Sauna“ verlassen und Zuflucht in der prallen Sonne suchen. Zum Leid von Marc Tremonti, der im Anschluss die Bühne rockt. Mit dem neuen Album Cauterize im Gepäck präsentiert sich vor gefühlten 500 Leuten ein musikalisches Highlight in bester Spiellaune. Was hier am Griffbrett gezaubert wird ist einfach sagenhaft, auch wenn schwer differenzierbar ist, was da gerade genau gezaubert wird, da der Sound im tent zu wünschen übrig lässt. Anders als im Zelt, ist der Sound vor der Crater Stage grandios. An neuster Bühnenbeschallung wurde definitiv nicht gespart! Egal ob direkt vor der Bühne oder weiter Hinten mit Delaytürmen – der Sound sitzt! Dies macht den Auftritt von Marilyn Manson noch genialer. Neben seiner fantastisch skurrilen Bühnenshow, besticht Herr Manson durch eine sehr gute Setlist! Anders als bei seinem letzten Ringauftritt hat er sich auch wohl scheinbar im Vorfeld gut zusammen gerissen – zumindest hält er sich gut auf der Bühne. Wie bestellt endet das Set mit dem wohl angsteinflößendsten Gewitter, das die Menschheit je gesehen hat. Blitze rechts und links vom Backstagebereich, Platzregen und orkanartige Böen. Wir sollen es alle überleben!
Ob wir den Samstag vor der Crater Stage überleben ist allerdings ungewiss. Diese steht 2015 im Zeichen des Hip Hop & Sprechgesang: Zugezogen Maskulin, Antilopen Gang, Trailerpark, Prinz Pi, K.I.Z., Deichkind und Marsimoto. Ich kann mich nicht erinnern jemals eine Bühnen einen ganzen Tag an den Hip Hop verloren zu haben. Dies zeigt, was MLK mit dem Festival vor hat: Multi Genre, bestehend aus unterschiedlichsten Musikrichtungen. Für mich heißt das bis auf Deichkind zur späteren Stunde, erst einmal Zuflucht bei Royal Republic finden. Die sympatischen Schweden um Frontsau Adam sind ein Garant für gute handgemachte Rockmusik und vor allem beste Unterhaltung. Dies beweisen die Jungs auch direkt mit ihrer Trio Infernale Darbietung, eine Accapella Version von Addictive mit höchstem Unterhaltungswert. Auch ein neuer Song von der kommenden Platte wird uns nicht vorenthalten, wenn auch when i see you dance with another beim Publikum noch nicht ganz zündet. Die Jungs werden trotzdem von Jahr zu Jahr stärken!
Gestern noch Marc Tremonti im Alternatent gesehen, steht heute sein Kollege von Alter Bridge, Myles Kennedy mit dem nächsten Gitarrengott auf der Bühne. Slash Feat. Myles Kennedy & The Conspirators sind musikalisch mit das Beste, was in den vergangenen Jahren passiert ist! Klasse Stimme trifft auf die größte Melodienschmiede unserer Zeit. Auch wenn das Set schwach anfängt, spätestens bei World On Fire springt, tanzt und singt das ganze Publikum. Natürlich dürfen auch die Guns’n Roses Klassiker nicht fehlen und Paradise City trifft es absolut auf den Punkt. Mendig + Rock am Ring = Paradise City! Läuft! Im Anschluss gehts musikalisch zwar fünf Schritte zurück, dafür ist das Publikum wieder voll da. Nicht nur in Zahlen steigt die Anzahl stark an, auch stimmgewaltig wird Kraftklub vom Publikum unterstützt. Totale Ekstase bei Songs Für Liam und Scheißindiedisko. Unglaublich beeindruckend, was die Jungs aus Karl Marx Stadt für eine Karriere hingelegt haben! Der Erfolgt ist nicht unverdient und bei so einer charismatischen Band sei verziehen, das der Fokus eher auf eingängige und einfache Hooks liegt.
Auch der Hauptact hält es musikalisch eher flach. Allerdings gekonnt gut! The Prodigy bestechen neben ihrer gigantischen Lichtshow und ihrer Bühnenpräsenz vor allem durch eingängige Melodien, Hooks und dröhnende Bässe. Die Theorie von 2011, dass in jedem Rocker ein kleiner Raver steckt wird wieder einmal bewiesen. Von älteren Songs wie Breathe, Firestarter, Voodoo People über Songs wie Omen, Ivaders Must Die oder brandaktuellen Hits der neusten Platte The Day Is My Enemy – eine wunschlosglücklich Setlist die einfach Spaß macht! Spaß wird im Anschluss ebenfalls auf der Craterstage geboten und ohne Spaß, kann man mit Deichkind nichts anfangen. Diese Band nimmer immer mehr Fahrt auf, ist auf dem Zenit ihrer Karriere und hat eine der treusten Fansbase. Jeder Song wird tanzend vom Publikum zelebriert und man möchte gar nicht mehr aufhören Ferris MC & Co zu lauschen. Party pur! Deftiger wird nur noch bei Enter Shikari im tent gefeiert. Die Jungs von der Insel bringen das Zelt zum ausflippen, wenn mir persönlich der ein oder andere Song in der Setlist fehlt, der für noch mehr Stimmung sorgen würde. So fehlen beispielsweise Meltdown, No Sweat und Sorry, You’re not a Winner.
Endspurt, es ist leider schon Sonntag! Das Wetter ist auf unserer Seite, der Tag kann nur fabelhaft werden, soll doch endlich der Wunsch vieler ringrocker in Erfüllung gehen: Die Foo Fighters bei Rock am Ring. Am liebsten würde ich mich teilen, so gut ist das Line Up heute. Mein Marathon und Stage hopping beginnt mit Godsmack um 15.30. Mit 1000HP gibt’s gleich voll auf die 12! Schön die Jungs in alter Stärke wieder zu sehen. Mit den Klängen zu I Stand Alone wandere ich zur Volcano Stage um mir Frank Turner anzuschauen. Der Mann, der in aller Munde ist, mir 2011 beim Area4 noch gar nicht groß aufgefallen, wird derzeit in allen Kanälen gehypt. Solide Singer Songwriter Show, das definitiv sein Publikum findet. Ich bin froh, dass es gleich mit Papa Roach weiter geht. Jackoby Shaddix steht für Energie, Bühnenpräsenz, der Inbegriff einer Rampensau. Und auch heute wird er seinem Namen gerecht. Gleich zu Anfang schlägt er sich seine Stirn blutig, springt und läuft von links nach rechts und findet sich später mitten im Publikum wieder. Schade, dass die Band keinen späteren Slot bekommen hat oder mehr Spiellänge, dennoch bringt die gesamte Band eine sehr überzeugende Show rüber, welche spätestens bei ihrer Nu Metal Hymne Last Resort jeden packt. Mehr davon bitte! Nun ist der Zeitpunkt gekommen, sich teilen zu wollen. Lamb Of God haben ihre schwerste Zeit der Bandgeschichte überwunden und sind endlich wieder zurück auf deutschem Boden. Metal at ist best! Ein Kracher jagt den nächsten, Desolation, Ghost Walking, Walk With Me Through Hell, Redneck etc. und das Publikum gibt alles. Der Ring bebt! Wäre ich mal nur hier geblieben, denn Bastille sind eine pure Enttäuschung. Dies wird besonders sichtbar, da der Funke nicht mal beim Publikum überspringt. Lediglich die Chart Hits Of The Night und Pompeii bringen die Crowd in Bewegung. Was bei Imagine Dragons wunderbar in den Vorjahren geklappt hat, ist hier mal gründlich danebengegangen. Zum Glück ist das Elend ja absehbar und wird durch die Beatsteak in Vergessenheit gerockt. Ich allerdings kann hier auch wieder nur kurzzeitig vorbei schauen, geben sich jetzt nämlich Parkway Drive die Ehre auf der Crater Stage! Die australische Metalcore Band hat kräftig Aufwind und findet immer mehr Gehör beim internationalen Metalpublikum. Zu Recht, wie sie bei ihrem Ringauftritt beweisen. Starke Harmonien und donnernde Metalcore Riffs rennen um die Wette! Einfach ganz großes Metalcore Kino, dass die Bühne versucht abzureißen. Ich schaue mir das Spektakel aus der Ferne an und muss hier wiedermal den glasklaren Sound der Delaytürme loben. Technik die begeistert!
Begeisterung kommt auch bei In Flames auf. Wie mir Sänger Anders vergangenes Jahr noch verriet, liebt er es beim Ring zu spielen. Bleibt die Frage, ob er den Ortswechsel groß bemerkt hat. Mit Only For The Weak hauen die Schweden gleich zu Beginn einen ihrer größten Hits raus. Das Publikum springt sofort an und ist begeistert. Diese Band ist Live immer wieder ein Genuss, auch wenn sie im Dunklen noch besser funktioniert! Ich werde immer nervöser, denn um 21.30 soll es endlich soweit sein. Die Foo Fighters haben schon mal die Volcano Stage verlängert. Ein Mittelsteg teilt jetzt das Publikum im ersten Wellenbrecher. Und dann ist es endlich soweit. Ohne Intro, Gitarre schrabbelnd läuft Dave Grohl auf die Bühne, den Steg auf und ab und macht uns nochmal klar, dass nun ein 2,5h langes Foo Fighters Feuerwerk los geht! Nicht zu viel versprochen: Everlong zu Beginn, Monkey Wrench, Learn To Fly, Something From Nothing , The Pretender, Alandria folgen. Puh. Keine Zeit zum durchatmen. Unfassbar geil. Richtig echter Rock’n Roll ohne Schnickschnack, ohne Pyro, Playback oder anderen Teschnickschnörkel. Und immer wieder improvisieren, jammen und Songs unterbrechen. Ungewohnt für das Ringpublikum, aber das sind Musiker die Spaß an ihren Shows haben, die dich fühlen lassen, dies ist ein besonderer Moment, dies ist Rock. Ohne „Zugaben-Inzenierung“. 2,5h purer Rock. Rock am Ring hat zum Schluss einen weiteren legendären Auftritt in seiner Geschichte erlebt!
Ach Moment, da war ja noch was – Slipknot auf der Crater. Erstaunlich wie viele Menschen nochmal ihre Kräfte mobilisieren um den Untergang der Crater Stage mitzubekommen. Was diese neun kranken Musiker jedes Mal aufs Neue vom Zaun reißen ist erstaunlich. Genauso wie das Publikum, welches jeden Song gebührend und in brünstig mit schreit. Gegensätzlicher könnte es nicht sein: Gerade noch die Foos mit ihrer puristischen Show, aufs musikalische minimiert und nun eine Band, die von der Inszenierung und ihrer Bühnenkulisse lebt. Feuer, Pyro, Masken, Aggressivität. Müsste ich mich zwischen den Shows entscheiden, ich würde kläglich scheitern. Slipknot haben definitiv zu ihrer alten Stärke wiedergefunden und auch die Songs ihrer neusten Scheibe gliedern sich gut ins Live Set ein.
Ein tolles Festival geht also nun zu Ende. Das Debut in Mendig mag finanziell für den Veranstalter vielleicht kein Erfolg gewesen sein. Auf allen anderen Ebenen allerdings war es das. Die Geschichte geht weiter, wenn auch an einem anderen Platz in der Vulkaneifel. Wer MLK kennt weiß, dass die anfängliche Startschwierigkeiten 2016 kein Problem mehr darstellen werden. Nun heißt es wieder warten. Warten auf Bandbestätigungen, Ticketvorverkauf, Neuigkeiten. Warten auf Rock am Ring 2016!
“…oh won’t you please take me home!”
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