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Vainstream Rockfest 2022 – Weekend Two

Münster. Nur 30 Minuten Zugfahrt entfernt und doch war die Hard- Radioshow 2022 zum ersten Mal vor Ort. Lange haben wir nur über das immer top besetzte Festival in unserer Nachbarsstadt berichtet – zur 15. Ausgabe sind persönlich am Hawerkamp. Dabei stellte sich im Vorfeld die Qual der Wahl, denn zum Jubiläum lassen es KingStar Music doppelt knallen. Am 25. Juni und 2. Juli bietet sich die Möglichkeit, Bands wie The Offspring, Sum41, Bury Tommorow, Bullet For My Valentine, Fever333, Thrice, Turnstile, Ghostkid oder Deez Nutz zu sehen.

Tatsächlich bin ich total neugierig auf das Vainstream, denn ich kann mir endlich ein Bild davon machen, ob die bisherigen Überlieferungen stimmen:

  • geile Atmo und Stimmung
  • top Organisation
  • gut einsehbare Doppelbühne
  • zu wenig Schatten
  • zu viele Menschen für den Platz
  • Sonne pur – bestes Wetter

Die Erreichbarkeit für Osnabrücker mit dem Zug ist einfach super entspannt und unkompliziert. Neben der ca. 30 minütigen Fahrt kommen nochmal lässige 15 Minuten Fußweg durch das wunderschlne Münster hinzu. Am Hawerkamp angekommen, wird man nach dem Einlass durch die Halle Münsterland geführt. Nach den üblichen Kontrollen, hat man hier die Chance Getränkemarken zu kaufen. Überschüssige Marken können nicht zurückgewechselt werden -eine erste große Herausforderung also, direkt zum Festivalstart, seinen Getränkekonsum einzuschätzen 😉

Tatsächlich kann man schon jetzt sagen, dass das Vainstream auch 2022 wieder bestes Wetter genießt und Sonnencreme unverzichtbar ist. Einige Bäume schmücken schattenspendend das Gelände und bei der aktuellen Besucherzahl, sieht es auch noch einfach nur umwerfend schön aus. Foodcourt, Biergarten und ein krasser Beach samt Pool rahmen das Festivalgelände ein. Letzterer ist zwar etwas abgeschieden, aber umso beeindruckender. Zeitweise habe ich das Gefühl, dass sich mehr Menschen am Coconut Beach tummeln, als vor den Bühnen.

Dennoch warten jetzt, am zweiten Vainstream Wochenende, unfassbar tolle musikalische Perlen auf mich, beginnend mit Thrice.

Thrice war die letzte Band, die ich vor Ausbruch der Pandemie im November 2019 live sah und umso schöner, dass Sie im erste Live Jahr nach der Sache, auch wieder direkt mitmischen. Die Kalifornier spielen bei wirklich warmen Temepraturen, die SIe aus Ihrer Heimat aber gewohnt sein dürften. Überrascht bin ich von der Leere im Publikum. Vereinzeln Menschen, die sich das Geschehen auf der Bühne anschauen – voll ist leider etwas anderes. Klar könnte dies an der starken Hitze liegen. Aber vermutlich trifft die Band musikalsich nicht die breite Masse. Auch starke Hits wie Black Honey oder The Earth WIll Shake locken nicht mehr Menschen die Bühne. Dennoch sind Thrice auf Platz 2 meiner Highlight.

Denn Kingstar Music konnte eine der angesagtesten und aufstrebensten Bands verpflichten, die mit weitem Abstand Platz 1 belegen. Turnstile mussten einige dieses Jahr im Mai und Juni Veranstaltungen canceln, weshlb Ihr Gastspiel beim Vainstream umso schöner erscheint. Mit mal ist es auch kuschelig eng und warm in der Crowd – kein Wunder, passt diese Band zum Stil vom Vainstream wie kaum eine andere Truppe.

Richtig starker Abriss, kaum Pausen zwischen den Songs. Energiegeladen, spielfreudig und on Point liefern die New Yorker Hardcore Musiker ihre Songs ab. Dabei könnte der Unterschied zwischen den Songs der ersten Stunde und dem letzten LongPlayer Glow kaum großer sein. Textsicher ist das Publikum in den ersten Reihen. Wild am Abgehen und ich bereue keine Sekunde vorne im Pit. Lediglich die Crowndsurfer sind als 1.95cm Mensch etwas anstrengend.

Zu den Sounds von Madsen erholen wir uns im Biergarten und erfahren von vielen Besuchern, dass es im Vergleich zum ersten Vainstream Wochenende gefühlt weniger Menschen sind. Dies passt zu meiner Beobachtung, dass ausreichend Schattenplätze vorhanden sind, denn es war bisher zu keiner Zeit ein Problem, der Sonne zu entkommen.

Uns zieht es erneut zum Coconut Beach, welcher tatsächlich Platz 3 meiner Top 3 Highlights ergattert. Das Feeling ist unbeschreiblich gut – und durch die Abgelegenheit, bekommt man so gut wie nichts von den Bühnen mit. Für mich persönlich kein Problem, ist Aligathor einfach nicht meine Baustelle. Fever333 hingegen beeindrucken erneut durch Ihre actionreiche Bühnenpräsenz. Ich bin mir manschmal gar nicht sicher, ob die Band musikalisch relevant ist oder nur durch Ihre Livequalität gebucht und gehört wird. WIe dem auch sei, fürs Auge ein Genuss.

Gleiches gilt für meinen persönlichen Headliner des Abends. Bullet For My Valentine sind für den Metalcore ein wichtiges Aushängeschild und absolut sondgewaltig. Auf der Suche nach einem würdigen Nachfolger Metallicas wurden neben Trvium, Volbeat, AX7 auch schon Matt und Co. in einem Atemzug genannt. Ob es dafür jemals reichen wird, zeigt nur die Zeit. Für heute Abend aber, stehen die vier Waliser absolut gerechtfertigt an vorletzter Stelle. Musikalisch zeigen BFMV was es heißt, klassische Metalriffs mit modernen Parts im Songwriting zu vereinen, sodass immer und immer wieder neue Circle Pits gestartet werden.

Was könnte so eine fette Show überbieten? Deutscher Punkrock von den Broilers. Zurecht schließen die Broilers das zweite Vainstreamwochehende in Mpnster ab, man merkt, dass viele einfach nur auf diese eine Band am Abend gewartet haben.

Zum Schluss prüfe ich nochmal, wie es denn nun mit der EIgenerfarung und dem Hörensagen so übereinstimmt:

So kann ich bestätigen, dass eine geile Atmo und Stimmung, egal an welcher Stelle, überall auf dem Festivalgelände herrscht. KingStar als Veranstalter nach pandemisch bedingter Pause eine top Organisation hingelegt hat, mit gut einsehbare Doppelbühne. Bei ausverkauftem Festival könnte es die nächsten zwei Jahre noch zu wenig Schatten geben, aber die Bäume werden wachsen und somit auch der Schattenbereich. Zu viele Menschen für den Platz konnte ich heute nicht wahrnehmen – diesen Punkt heben wir dann also für 2023 auf.

Daür aber wiedermal Sonne pur – bestes Wetter und somit hoffen wir, dass es kommendes Jahr erneut so ein gigantisches Line Up in Münster geben wird.